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Zachäus
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Da saß er. Der Oberste der Zöllner. Er war sehr reich. Aber das wurde er nicht durch ehrliche Arbeit. Vielmehr hatte er Menschen betrogen. Als Zolleinnehmer, war er dafür zuständig, Geld von denen einzunehmen, die die Stadt besuchen wollten. Zöllner arbeiteten für die Römer, die Besatzungsmacht. Die Römer verlangten, dass die Zolleinnehmer das Geld an sie abgaben. Aber natürlich wollten die Zöllner auch etwas daran verdienen. Und so verlangten sie einfach mehr Geld an der Zollstation. Den vereinbarten Betrag gaben sie an die Römer, und das, was sie mehr eingenommen hatten, behielten sie für sich. Ich denke, dass da inzwischen ein recht ansehnliches Sümmchen zusammengekommen war, beim Oberzolleinnehmer Zachäus.
Diese Zöllner waren aber nicht nur wegen ihrer Geldgier bekannt und deshalb unbeliebt. Da sie mit den Römern gemeinsame Sache machten, galten sie als unrein. Mit Heiden und dann auch noch mit der feindlichen Besatzungsmacht machte man keine Geschäfte, man berührte sie nicht, man hatte am besten gar nichts mit ihnen zu tun. Zachäus stand bei seinen Volksgenossen so richtig im Abseits.
Er hörte, dass Jesus nach Jericho kommt. Irgendetwas ließ ihn aufhorchen und gespannt sein. Waren es Wunder, von denen er hörte? Waren es die vollmächtigen Reden, die bis nach Jericho bekannt wurden? War es vielleicht die Kunde, dass Jesus denen half und nahekam, zu denen sonst keiner kam und die mehr Verachtung erlebten als Angenommensein? Was auch immer der Grund war, Zachäus war gespannt und wollte Jesus sehen. Eine Menschenmenge wartete bereits auf Jesus. Es war so viel los, dass ein Durchkommen nach vorn, um gut sehen zu können, nicht möglich war. Und wer wollte schon Zachäus einen Gefallen tun und ihm behilflich sein?
Doch er hatte eine Idee: Da war ein Maulbeerfeigenbaum. Den bestieg er und siehe da: ein wunderbarer Überblick wurde ihm geschenkt und er konnte genau sehen, was passierte und wann Jesus kam.
Und dann kam Jesus tatsächlich. Die Menge jubelte, diskutierte, es war laut, fröhlich, spannend. Und plötzlich blieb Jesus stehen. Genau unter dem Baum, auf den Zachäus geklettert war. Er schaute nach oben und sprach Zachäus direkt an: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Unterschiedliche Gedanken kommen bei mir auf, wenn ich diese Szene vor mir sehe:
Woher weiß Jesus, dass Zachäus dort oben auf dem Baum sitzt? Die Antwort ist sicher leicht zu beantworten. Jesus weiß einfach alles. Er sieht jeden Menschen. Er kennt jede Person. Und doch ist es, wenn ich an mein Leben denke, gar nicht so selbstverständlich und einfach zu glauben, dass Jesus mich immer sieht. Wie oft fühle ich mich ungesehen oder zweifle daran, dass Gott mich sieht. Es ist leichter zu sagen: Jesus sieht alles und alle, als das tatsächlich im Trubel des Alltags zu glauben.
Ein weiteres fällt mir auf: Er nennt Zachäus mit Namen. Mir fällt ein Text aus dem Propheten Jesaja, Kapitel 43 Vers 1 ein: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!
Nun, erlöst war Zachäus noch nicht. Aber bei seinem Namen wurde er von Jesus genannt. Und so ähnlich war es bei mir auch. Bevor ich Jesus Christus in mein Leben einbezog, bevor mir meine Schuld vergeben wurde, bevor ich ein neues Leben durch die Kraft des Heiligen Geistes bekam, war da dieser leise Ruf meines Namens. Jesus zog mich sanft und liebevoll zu sich. Er machte mir klar: Ich kenne dich. Ich weiß, was dich bewegt. Ich kenne deine Schuld. Aber ich möchte mit dir Gemeinschaft haben.
Und das ist auch das dritte, was mir bei dieser Baum-Szene auffällt. Dort steht: denn ich muss heute in deinem Haus einkehren.
Dieses Wort muss, bewegt mich. Warum muss Jesus bei ihm einkehren? Es ist ihm offensichtlich ein inneres Bedürfnis, diesem Zachäus zu begegnen. Mehr noch: Mit ihm Gemeinschaft zu haben. Er ist Jesus nicht egal, genauso wenig, wie Sie ihm egal sind oder wie ich ihm egal bin. Selbst wenn wir Dinge getan haben, die Jesus nicht gefallen, ist er daran interessiert, mit uns zusammen zu sein.
Dieses Verhalten Jesu stößt auf völliges Unverständnis bei den Leuten, die diese Szene beobachten. Wie kann Jesus nur mit diesem Menschen zusammen essen. Er stiehlt Geld, macht gemeinsame Sache mit den Römern und verhält sich alles andere als fromm – so wie es ein guter Jude halt tut.
Wenn Jesus uns beim Namen ruft, uns deutlich macht, dass er gern mit uns Gemeinschaft hat, obwohl wir nicht alles richtig machen und Jesus oft gezielt auf Abstand halten, heißt das nicht, dass Jesus einfach über unser böses Tun hinwegsieht.
Was Jesus genau mit Zachäus bespricht, wird nicht gesagt. Ich finde das gut. Jesus geht sehr individuell mit Menschen um. Sein Reden hinein in unser Leben, ist sehr persönlich. Aber das Ergebnis ist faszinierend. Die Begegnung mit Jesus brachte Veränderung in das Leben von Zachäus. Im Gesetz Moses heißt es: wenn jemand etwas stiehlt, muss er es vierfach zurückzahlen. Zachäus hingegen ist bereit, jedem, den er betrogen hat, das Entwendete vierfach zurückzuzahlen und die Hälfte seines Besitzes den Armen zu geben.
Zachäus erfuhr Heil. Als ein Sohn Abrahams, ein Jude, der eigentlich zum Volk Gottes gehörte, lebte er doch ein verlorenes Dasein. Er stahl, er trumpfte gegenüber anderen auf und spielte sich auf, weil er an seinem Zollplatz mächtiger und stärker war als die anderen. Und das Geld gab ihm vielleicht für eine gewisse Zeit das Gefühl, bedeutsam zu sein. Aber Jesus sah tiefer. Er sah seine Verlorenheit und wollte diesen Mann retten. Er sah sein Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung.
Wie schön, dass Jesus so mit Menschen umgeht. Er schimpft nicht. Er richtet nicht hin. Im Gegenteil. Er richtet auf, er hilft uns, unsere blinden Flecken zu sehen und macht uns das Angebot, uns ihm auszuliefern, unsere Schuld vor ihm zu bekennen, uns vergeben zu lassen und Erneuerung zu empfangen.
Autor: Benjamin Gies
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351 jaksoa
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Da saß er. Der Oberste der Zöllner. Er war sehr reich. Aber das wurde er nicht durch ehrliche Arbeit. Vielmehr hatte er Menschen betrogen. Als Zolleinnehmer, war er dafür zuständig, Geld von denen einzunehmen, die die Stadt besuchen wollten. Zöllner arbeiteten für die Römer, die Besatzungsmacht. Die Römer verlangten, dass die Zolleinnehmer das Geld an sie abgaben. Aber natürlich wollten die Zöllner auch etwas daran verdienen. Und so verlangten sie einfach mehr Geld an der Zollstation. Den vereinbarten Betrag gaben sie an die Römer, und das, was sie mehr eingenommen hatten, behielten sie für sich. Ich denke, dass da inzwischen ein recht ansehnliches Sümmchen zusammengekommen war, beim Oberzolleinnehmer Zachäus.
Diese Zöllner waren aber nicht nur wegen ihrer Geldgier bekannt und deshalb unbeliebt. Da sie mit den Römern gemeinsame Sache machten, galten sie als unrein. Mit Heiden und dann auch noch mit der feindlichen Besatzungsmacht machte man keine Geschäfte, man berührte sie nicht, man hatte am besten gar nichts mit ihnen zu tun. Zachäus stand bei seinen Volksgenossen so richtig im Abseits.
Er hörte, dass Jesus nach Jericho kommt. Irgendetwas ließ ihn aufhorchen und gespannt sein. Waren es Wunder, von denen er hörte? Waren es die vollmächtigen Reden, die bis nach Jericho bekannt wurden? War es vielleicht die Kunde, dass Jesus denen half und nahekam, zu denen sonst keiner kam und die mehr Verachtung erlebten als Angenommensein? Was auch immer der Grund war, Zachäus war gespannt und wollte Jesus sehen. Eine Menschenmenge wartete bereits auf Jesus. Es war so viel los, dass ein Durchkommen nach vorn, um gut sehen zu können, nicht möglich war. Und wer wollte schon Zachäus einen Gefallen tun und ihm behilflich sein?
Doch er hatte eine Idee: Da war ein Maulbeerfeigenbaum. Den bestieg er und siehe da: ein wunderbarer Überblick wurde ihm geschenkt und er konnte genau sehen, was passierte und wann Jesus kam.
Und dann kam Jesus tatsächlich. Die Menge jubelte, diskutierte, es war laut, fröhlich, spannend. Und plötzlich blieb Jesus stehen. Genau unter dem Baum, auf den Zachäus geklettert war. Er schaute nach oben und sprach Zachäus direkt an: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Unterschiedliche Gedanken kommen bei mir auf, wenn ich diese Szene vor mir sehe:
Woher weiß Jesus, dass Zachäus dort oben auf dem Baum sitzt? Die Antwort ist sicher leicht zu beantworten. Jesus weiß einfach alles. Er sieht jeden Menschen. Er kennt jede Person. Und doch ist es, wenn ich an mein Leben denke, gar nicht so selbstverständlich und einfach zu glauben, dass Jesus mich immer sieht. Wie oft fühle ich mich ungesehen oder zweifle daran, dass Gott mich sieht. Es ist leichter zu sagen: Jesus sieht alles und alle, als das tatsächlich im Trubel des Alltags zu glauben.
Ein weiteres fällt mir auf: Er nennt Zachäus mit Namen. Mir fällt ein Text aus dem Propheten Jesaja, Kapitel 43 Vers 1 ein: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!
Nun, erlöst war Zachäus noch nicht. Aber bei seinem Namen wurde er von Jesus genannt. Und so ähnlich war es bei mir auch. Bevor ich Jesus Christus in mein Leben einbezog, bevor mir meine Schuld vergeben wurde, bevor ich ein neues Leben durch die Kraft des Heiligen Geistes bekam, war da dieser leise Ruf meines Namens. Jesus zog mich sanft und liebevoll zu sich. Er machte mir klar: Ich kenne dich. Ich weiß, was dich bewegt. Ich kenne deine Schuld. Aber ich möchte mit dir Gemeinschaft haben.
Und das ist auch das dritte, was mir bei dieser Baum-Szene auffällt. Dort steht: denn ich muss heute in deinem Haus einkehren.
Dieses Wort muss, bewegt mich. Warum muss Jesus bei ihm einkehren? Es ist ihm offensichtlich ein inneres Bedürfnis, diesem Zachäus zu begegnen. Mehr noch: Mit ihm Gemeinschaft zu haben. Er ist Jesus nicht egal, genauso wenig, wie Sie ihm egal sind oder wie ich ihm egal bin. Selbst wenn wir Dinge getan haben, die Jesus nicht gefallen, ist er daran interessiert, mit uns zusammen zu sein.
Dieses Verhalten Jesu stößt auf völliges Unverständnis bei den Leuten, die diese Szene beobachten. Wie kann Jesus nur mit diesem Menschen zusammen essen. Er stiehlt Geld, macht gemeinsame Sache mit den Römern und verhält sich alles andere als fromm – so wie es ein guter Jude halt tut.
Wenn Jesus uns beim Namen ruft, uns deutlich macht, dass er gern mit uns Gemeinschaft hat, obwohl wir nicht alles richtig machen und Jesus oft gezielt auf Abstand halten, heißt das nicht, dass Jesus einfach über unser böses Tun hinwegsieht.
Was Jesus genau mit Zachäus bespricht, wird nicht gesagt. Ich finde das gut. Jesus geht sehr individuell mit Menschen um. Sein Reden hinein in unser Leben, ist sehr persönlich. Aber das Ergebnis ist faszinierend. Die Begegnung mit Jesus brachte Veränderung in das Leben von Zachäus. Im Gesetz Moses heißt es: wenn jemand etwas stiehlt, muss er es vierfach zurückzahlen. Zachäus hingegen ist bereit, jedem, den er betrogen hat, das Entwendete vierfach zurückzuzahlen und die Hälfte seines Besitzes den Armen zu geben.
Zachäus erfuhr Heil. Als ein Sohn Abrahams, ein Jude, der eigentlich zum Volk Gottes gehörte, lebte er doch ein verlorenes Dasein. Er stahl, er trumpfte gegenüber anderen auf und spielte sich auf, weil er an seinem Zollplatz mächtiger und stärker war als die anderen. Und das Geld gab ihm vielleicht für eine gewisse Zeit das Gefühl, bedeutsam zu sein. Aber Jesus sah tiefer. Er sah seine Verlorenheit und wollte diesen Mann retten. Er sah sein Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung.
Wie schön, dass Jesus so mit Menschen umgeht. Er schimpft nicht. Er richtet nicht hin. Im Gegenteil. Er richtet auf, er hilft uns, unsere blinden Flecken zu sehen und macht uns das Angebot, uns ihm auszuliefern, unsere Schuld vor ihm zu bekennen, uns vergeben zu lassen und Erneuerung zu empfangen.
Autor: Benjamin Gies
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