Teil 1 Leni Rieke im Gespräch mit Martin Musiol, Elisabeth Melzer-Geissler und SuZie Bohm, Thema: Erb:last Traumata und Chancen von Nachkriegsgenerationen”
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Ich grüsse Sie alle recht herzlich zu einer neuen Episode Leni Rieke im Gespräch mit. Mein Name ist Leni Rieke ich betreibe die Galerie Cavissamba und bin auch Mitglied des Kreiskulturverbandes Pinneberg dessen Zweck es ist Kunst und Kultur zu fördern. Es ist mir eine große Freude im Rahmen des Ausstellungsprojektes ERB:LAST - Traumata und Chancen von Nachkriegsgenerationen” auf Wunsch des Verbandsvorstandes mit den beteiligten KÜnstler°innen in Gespräch zu kommen. Es geht um Sichtweisen und um die persönlichen Erkenntnisse einzelner “Woher komme ich? Wer bin ich? Wohin gehe ich?” Wie hat sich das vorangegangene Zeitgeschehen auf uns / mich ausgewirkt?Welche Bedeutung hat es für unsere Nachkommen, Kinder und Enkel. Die Ausstellung zum Thema ist vom 6.. bis 21.Nov. 2021 in den Räumen der Drostei zu sehen.
Martin Musiol sagt… Mein beruflicher und künstlerischer Werdegang scheint widersprüchlich zu sein. Mir selbst ist erst spät aufgegangen, dass es doch nur eine Ausrichtung gibt: Menschen zu ergründen. So hab ich Biologie und Chemie studiert und als Gymnasiallehrer praktiziert, parallel dazu begann ich meine Ausbildung an der Kunstschule Blankenese. Meine Weiterbildung in Psychologie zum Beratungslehrer und die Betreuung auch von psychisch erkrankten und auffälligen Schülern erweiterten meinen Bezug.Künstlerisch beschäftige ich mich fast ausschließlich mit Menschen, häufig in Extremsituationen, Konflikten, Stimmungen. Vor wenigen Jahren hab ich meine Familienchronik recherchiert und aufgeschrieben, da bin ich meiner Eltern- und Großelterngeneration sehr nahe gekommen und deren Schweigen und der Erblast der Kriegsgeneration.
Ich bin Elisabeth Melzer-Geissler und lebe seit 1984 als freischaffende Autorin und Musikdozentin in Schleswig-Holstein, in der Nähe von Elmshorn. 2020 erschien mein letztes Buch „Eine Reise zu IGOR MITORAJ“. Vor vielen Jahren stand ich erstmalig vor einer Skulptur des Künstlers. Es war auf der Mathildenhöhe in Darmstadt vor der Kunst-Galerie. Im Außenbereich lag eine Skulptur, ein überdimensionaler Kopf aus Bronze, wie alle Werke des Bildenden Künstlers - ein Torso. Erst viel später erfuhr ich, dass dieser Künstler während des Zweiten Weltkrieges in meiner Heimatstadt zur Welt gekommen war. So begab ich mich zwischen 2016 und 2019 auf Reisen - nach Polen und Frankreich, nach Italien und nach Sachsen – und kam bei unserer „Erblast“ an.
Ich SuZie Bohm 1942 in Stettin geboren, wuchs nach der Flucht in Dägeling auf. Ein Kunststudium war nicht realisierbar- Beruf Drogistin. Nebenbei intensive Beschäftigung mit der bildenden Kunst. 1982, 1. Ausstellung Schwerpunkt: Radierungen, Kunstbücher. Mietglied der IAPMA zugehörig zu den 20 besten Kunstpressen Norddeutschlands. Ab 1984 blühte verborgen im kleinen roten Haus in Kibietzreihe das kulturelle Leben, Lesungen, Konzerte, Workshops Frensehdrehs. Ein Familien Deasaster war für mich der Auslöser an diesem Projekt teilzunehmen. Die Erblast: ich habe sie gesucht und auch gefunden- jetzt sitz ich da. mit meinen Schrunden!
46 jaksoa