Ein Land als Geisel. Die Lage in Libanon im November 2024 - Nabih Yammine

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Die Zedern des Libanon werden in den Psalmen immer wieder als Bilder von Größe und Stärke angeführt (Psalm 29,5; 92,13). Im Hohenlied wird die Schönheit des Geliebten mit der Pracht des Libanon und seinen Zedern verglichen (Hoheslied 5,15).

Aber wie so oft in der jüngeren Vergangenheit ist der Libanon Kriegsgebiet. Charakteristisch für das Land an der östlichen Mittelmeerküste ist die grosse Vielfalt von Religionsgemeinschaften und Konfessionen. Dazu war der Libanon jahrzehntelang ein Spielball fremder Mächte, die den schwachen Staat für ihre strategischen Interessen benutzten. Die humanitäre Krise trifft ein Land, das bereits von zahlreichen Katastrophen schwer gezeichnet ist: dem Bürgerkrieg von 2006, der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut 2020 und einer langanhaltenden Wirtschaftskrise. Man bringt den Libanon mit der Schönheit und der Pracht nicht mehr in Verbindung, wie es in den Psalmen beschrieben ist, vielmehr mit Leid, Trauer und Armut.

Auch, meint Papst Franziskus, um aus der Krise herauszukommen, brauche der Libanon das Gebet aller. Er ruft immer wieder auf, dass wir uns mit dem Libanon von ganzem Herzen vereinen wollen und „Wir dürfen unsere Brüder und Schwestern im Libanon nicht vergessen“.

Mit viel Herzblut setzt sich der Oberdorfer Nabih Yammine für den Libanon ein und dies seit über 35 Jahren. Und wir haben heute die Ehre, mit Nabih Yammine, dem Hl. Charbel Spezialisten, Bruderklausen-Botschafter und Gründer des Vereins Libanon Schweiz ein Gespräch zu führen. Nabih Yammine, der selbst Libanese ist und unter anderem vor über 30 Jahren den Verein Libanon Schweiz SLS gegründet hat.