Artwork

Sisällön tarjoaa Jan Wetzel and Das Neue Berlin. Jan Wetzel and Das Neue Berlin tai sen podcast-alustan kumppani lataa ja toimittaa kaiken podcast-sisällön, mukaan lukien jaksot, grafiikat ja podcast-kuvaukset. Jos uskot jonkun käyttävän tekijänoikeudella suojattua teostasi ilman lupaasi, voit seurata tässä https://fi.player.fm/legal kuvattua prosessia.
Player FM - Podcast-sovellus
Siirry offline-tilaan Player FM avulla!

Mit Johann August Schülein über die Wissenschaftstheorie der Psychoanalyse

1:26:11
 
Jaa
 

Manage episode 297604167 series 2292761
Sisällön tarjoaa Jan Wetzel and Das Neue Berlin. Jan Wetzel and Das Neue Berlin tai sen podcast-alustan kumppani lataa ja toimittaa kaiken podcast-sisällön, mukaan lukien jaksot, grafiikat ja podcast-kuvaukset. Jos uskot jonkun käyttävän tekijänoikeudella suojattua teostasi ilman lupaasi, voit seurata tässä https://fi.player.fm/legal kuvattua prosessia.

Du willst uns unterstützen? Hier entlang.

Folge uns auf Twitter oder Bluesky.

Die Psychoanalyse ist eine der einflussreichsten Theorien des 20. Jahrhunderts. Sie prägte das moderne Verständnis dessen, was es heißt, ein Subjekt zu sein. In den letzten Jahrzehnten hat sie jedoch an Bedeutung verloren und ist in der akademischen Psychologie weitgehend marginalisiert. Sie gilt als unwissenschaftlich, manchmal sogar als esoterisch. Aktuell kämpft eine Petition für den Erhalt einer der letzten psychoanalytischen Lehrstühle in Deutschland.

In der Sendung versuchen wir, die Psychoanalyse wissenschaftstheoretisch zu verorten. Wir sprechen mit Johann August Schülein, der seit vielen Jahre zum Thema forscht. Für Schülein ist das psychodynamische Unterbewusste eine „autopoietische“ Realität. Ihre Dynamik, Reflexivität und Individualität kann nicht von „denotativen“ Theorien erfasst werden, wie sie etwa für naturwissenschaftliche Gegenstände angemessen sind.

Psychoanalyse stellt sich (wie andere Sozial- und Geisteswissenschaften) als konnotative Theorie dar. Sie kann ihrem Gegenstand nicht in einem einheitlichen Paradigma gerecht werden. Der Prekarität der Theoriebildung entspricht eine prekäre Institutionalisierung. Nach innen wie nach außen lässt sich nur eine brüchige Einheit herstellen. Schulbildung kann die Pluralität einhegen, bringt aber das Risiko sachlich nicht gerechtfertigter Abschottung mit sich. Überhaupt bleibt der Wissenschaftsstatus umkämpft, Laien von Experten unscharf getrennt. Und nicht zuletzt sind Analysen des Unbewussten bis heute unwillkommen, berühren sie doch den Kern personaler Identität, sind naturgemäß schmerzhaft.

Ein wenig Mitschuld an ihrer Situation trägt die Psychoanalyse laut Schülein freilich auch selbst. Zu sehr hat sie auf ihre Reinheit geachtet, und dabei mitunter eine eingehende Theoriediskussion und produktive Anschlüsse an quantitative Methoden versäumt. Für Schülein, emeritierter Professor für Soziologie, wäre demgegenüber ein großes Potential in der Verbindung von psychoanalytischer und soziologischer Forschung zu finden. Dazu müssen beide Disziplinen etwas von ihrer defensiven Selbstüberschätzung ablegen.

Links

Transkript

Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.

Gast

Verwandte Episoden

  continue reading

Luvut

1. Begrüßung (00:00:56)

2. Streifall Psychodynamik (00:04:32)

3. Lage in der Erkenntnistheorie (00:08:12)

4. Nomologische und autopoietische Wirklichkeit (00:12:16)

5. Akteure mit Psychoanalyse wieder einbringen (00:25:57)

6. Konkurrenz durch Rational Choice (00:27:29)

7. Psychoanalyse in der soziologischen Tradition (00:29:41)

8. Konnotative Theorien und Multiparadigmatik (00:34:48)

9. Prekäre Experten und Laien (00:50:51)

10. Widerstand gegen psychoanalytische Deutungen (00:55:01)

11. Isolationstendenzen in der Psychoanalyse (00:58:58)

12. Quantifizierung und Psychoanalyse (01:05:52)

13. Wo lohnt Zusammenarbeit von Psychoanalyse und Soziologie? (01:09:35)

14. Literaturempfehlungen? (01:14:36)

15. Broke for Free - Petal (01:25:30)

97 jaksoa

Artwork
iconJaa
 
Manage episode 297604167 series 2292761
Sisällön tarjoaa Jan Wetzel and Das Neue Berlin. Jan Wetzel and Das Neue Berlin tai sen podcast-alustan kumppani lataa ja toimittaa kaiken podcast-sisällön, mukaan lukien jaksot, grafiikat ja podcast-kuvaukset. Jos uskot jonkun käyttävän tekijänoikeudella suojattua teostasi ilman lupaasi, voit seurata tässä https://fi.player.fm/legal kuvattua prosessia.

Du willst uns unterstützen? Hier entlang.

Folge uns auf Twitter oder Bluesky.

Die Psychoanalyse ist eine der einflussreichsten Theorien des 20. Jahrhunderts. Sie prägte das moderne Verständnis dessen, was es heißt, ein Subjekt zu sein. In den letzten Jahrzehnten hat sie jedoch an Bedeutung verloren und ist in der akademischen Psychologie weitgehend marginalisiert. Sie gilt als unwissenschaftlich, manchmal sogar als esoterisch. Aktuell kämpft eine Petition für den Erhalt einer der letzten psychoanalytischen Lehrstühle in Deutschland.

In der Sendung versuchen wir, die Psychoanalyse wissenschaftstheoretisch zu verorten. Wir sprechen mit Johann August Schülein, der seit vielen Jahre zum Thema forscht. Für Schülein ist das psychodynamische Unterbewusste eine „autopoietische“ Realität. Ihre Dynamik, Reflexivität und Individualität kann nicht von „denotativen“ Theorien erfasst werden, wie sie etwa für naturwissenschaftliche Gegenstände angemessen sind.

Psychoanalyse stellt sich (wie andere Sozial- und Geisteswissenschaften) als konnotative Theorie dar. Sie kann ihrem Gegenstand nicht in einem einheitlichen Paradigma gerecht werden. Der Prekarität der Theoriebildung entspricht eine prekäre Institutionalisierung. Nach innen wie nach außen lässt sich nur eine brüchige Einheit herstellen. Schulbildung kann die Pluralität einhegen, bringt aber das Risiko sachlich nicht gerechtfertigter Abschottung mit sich. Überhaupt bleibt der Wissenschaftsstatus umkämpft, Laien von Experten unscharf getrennt. Und nicht zuletzt sind Analysen des Unbewussten bis heute unwillkommen, berühren sie doch den Kern personaler Identität, sind naturgemäß schmerzhaft.

Ein wenig Mitschuld an ihrer Situation trägt die Psychoanalyse laut Schülein freilich auch selbst. Zu sehr hat sie auf ihre Reinheit geachtet, und dabei mitunter eine eingehende Theoriediskussion und produktive Anschlüsse an quantitative Methoden versäumt. Für Schülein, emeritierter Professor für Soziologie, wäre demgegenüber ein großes Potential in der Verbindung von psychoanalytischer und soziologischer Forschung zu finden. Dazu müssen beide Disziplinen etwas von ihrer defensiven Selbstüberschätzung ablegen.

Links

Transkript

Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.

Gast

Verwandte Episoden

  continue reading

Luvut

1. Begrüßung (00:00:56)

2. Streifall Psychodynamik (00:04:32)

3. Lage in der Erkenntnistheorie (00:08:12)

4. Nomologische und autopoietische Wirklichkeit (00:12:16)

5. Akteure mit Psychoanalyse wieder einbringen (00:25:57)

6. Konkurrenz durch Rational Choice (00:27:29)

7. Psychoanalyse in der soziologischen Tradition (00:29:41)

8. Konnotative Theorien und Multiparadigmatik (00:34:48)

9. Prekäre Experten und Laien (00:50:51)

10. Widerstand gegen psychoanalytische Deutungen (00:55:01)

11. Isolationstendenzen in der Psychoanalyse (00:58:58)

12. Quantifizierung und Psychoanalyse (01:05:52)

13. Wo lohnt Zusammenarbeit von Psychoanalyse und Soziologie? (01:09:35)

14. Literaturempfehlungen? (01:14:36)

15. Broke for Free - Petal (01:25:30)

97 jaksoa

Kaikki jaksot

×
 
Loading …

Tervetuloa Player FM:n!

Player FM skannaa verkkoa löytääkseen korkealaatuisia podcasteja, joista voit nauttia juuri nyt. Se on paras podcast-sovellus ja toimii Androidilla, iPhonela, ja verkossa. Rekisteröidy sykronoidaksesi tilaukset laitteiden välillä.

 

Pikakäyttöopas