Welches Thema bewegt diese Woche besonders? Welchen Schwerpunkt behandelt die Süddeutsche Zeitung ausführlich? Laura Terberl und Vinzent-Vitus Leitgeb diskutieren mit den Autorinnen und Autoren der SZ das Thema der Woche und die Hintergründe der Recherchen. Das Beste aus den Geschichten der SZ – zum Hören.
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Warum sollten Katholiken nicht die AfD wählen, Bischof Bätzing?
MP3•Jakson koti
Manage episode 418683685 series 2835532
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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, sieht die katholische Kirche nach wie vor in der Krise. Hierfür nennt er mehrere Gründe: Zum einen das Ende der sogenannten Volkskirche. Denn anders als in den vergangenen Generationen seien Christen nicht mehr automatisch durch ihre soziale Herkunft Kirchenmitglieder. "Diese Zeiten sind vorbei!" Zum anderen die hohen Austrittszahlen: "Das Entscheidende ist natürlich die Reaktion auf den (sexuellen) Missbrauch durch Priester und Kleriker." Diese Verbrechen hätten, so Bätzing, viele engagierte Mitglieder erschüttert und dazu gebracht aus der Kirche auszutreten, obgleich sie sich nach wie vor als gläubige Christen verstünden.
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Reformen und Kommunikation mit Rom sind wichtig
Der Reformkurs "Synodaler Weg", den katholische Bischöfe und Laien als Antwort auf den Missbrauchsskandal eingeschlagen haben, bezeichnet Bätzing als sehr wertvoll. Reformen in der Kirche seien wichtig, um ihre Glaubwürdigkeit wieder herzustellen. Er betont zudem, dass sie beispielsweise in seinem eigenen Bistum Limburg bereits umgesetzt worden seien, indem dort an zahlreichen Stellen Verantwortung geschlechtergerecht geteilt würde. Die bisherige Kommunikation mit der Leitung der Weltkirche in Rom über den "Synodalen Weg" bewertet Bätzing als nicht gut gelungen und ergänzt: "Ich klopfe mir da selber an Brust". Gleichwohl bedauert er, dass die Vertreter der katholischen Laien aus Deutschland als gleichberechtigte Vertreter des "Synodalen Weges" nie vom Vatikan eingeladen wurden."Klare Kante" gegen Rechtsextremismus und völkischen Nationalismus
Mit großer Deutlichkeit verteidigt er den Beschluss der Deutschen Bischofskonferenz, die AfD als "unwählbar" für Katholiken zu erklären. Normalerweise, so Bätzing, mischten sich die deutschen Oberhirten nicht in die Parteipolitik ein. Der wachsende Rechtsextremismus sowie der völkische Nationalismus, die beide von der Partei vertreten würden, stellten eine große Gefahr für unsere Gesellschaft dar. Deshalb – und in Anbetracht der bevorstehenden Wahlen – habe man "klare Kante" gezeigt: "Bestimmte Ausrichtungen … sind mit dem katholischen Menschen- und Weltbild nicht vereinbar." Als Herausforderung und Chance zugleich sieht Georg Bätzing den Katholikentag Ende Mai in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Falls es dort wegen des Beschlusses zum völkischen Nationalismus Ärger geben sollte, werde man sich diesem unmissverständlich stellen.819 jaksoa
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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, sieht die katholische Kirche nach wie vor in der Krise. Hierfür nennt er mehrere Gründe: Zum einen das Ende der sogenannten Volkskirche. Denn anders als in den vergangenen Generationen seien Christen nicht mehr automatisch durch ihre soziale Herkunft Kirchenmitglieder. "Diese Zeiten sind vorbei!" Zum anderen die hohen Austrittszahlen: "Das Entscheidende ist natürlich die Reaktion auf den (sexuellen) Missbrauch durch Priester und Kleriker." Diese Verbrechen hätten, so Bätzing, viele engagierte Mitglieder erschüttert und dazu gebracht aus der Kirche auszutreten, obgleich sie sich nach wie vor als gläubige Christen verstünden.
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Reformen und Kommunikation mit Rom sind wichtig
Der Reformkurs "Synodaler Weg", den katholische Bischöfe und Laien als Antwort auf den Missbrauchsskandal eingeschlagen haben, bezeichnet Bätzing als sehr wertvoll. Reformen in der Kirche seien wichtig, um ihre Glaubwürdigkeit wieder herzustellen. Er betont zudem, dass sie beispielsweise in seinem eigenen Bistum Limburg bereits umgesetzt worden seien, indem dort an zahlreichen Stellen Verantwortung geschlechtergerecht geteilt würde. Die bisherige Kommunikation mit der Leitung der Weltkirche in Rom über den "Synodalen Weg" bewertet Bätzing als nicht gut gelungen und ergänzt: "Ich klopfe mir da selber an Brust". Gleichwohl bedauert er, dass die Vertreter der katholischen Laien aus Deutschland als gleichberechtigte Vertreter des "Synodalen Weges" nie vom Vatikan eingeladen wurden."Klare Kante" gegen Rechtsextremismus und völkischen Nationalismus
Mit großer Deutlichkeit verteidigt er den Beschluss der Deutschen Bischofskonferenz, die AfD als "unwählbar" für Katholiken zu erklären. Normalerweise, so Bätzing, mischten sich die deutschen Oberhirten nicht in die Parteipolitik ein. Der wachsende Rechtsextremismus sowie der völkische Nationalismus, die beide von der Partei vertreten würden, stellten eine große Gefahr für unsere Gesellschaft dar. Deshalb – und in Anbetracht der bevorstehenden Wahlen – habe man "klare Kante" gezeigt: "Bestimmte Ausrichtungen … sind mit dem katholischen Menschen- und Weltbild nicht vereinbar." Als Herausforderung und Chance zugleich sieht Georg Bätzing den Katholikentag Ende Mai in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Falls es dort wegen des Beschlusses zum völkischen Nationalismus Ärger geben sollte, werde man sich diesem unmissverständlich stellen.819 jaksoa
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